Sachsen, Preußen, Geldgeber ...

Die Uniform des "Kurfürstlichen Sächsischen Feldartilleriekorps" anno 1750 tragen mit großem Stolz die Lichtensteiner Kanoniere. Und mit Würde stehen wir immer wieder auf der Seite der Besiegten.

 

Friedrich August II. - Kurfürst von Sachsen
Friedrich August II. - Kurfürst von Sachsen

Würdevoll, stolz, gelassen - ein leichter Hang zur Dekadenz - das sind Attribute eines barocken Sachsen. Unser Kurfürst Friedrich August II. lebte es uns vor. Da unsere Kurfürsten ein Leben im Überfluss - reiche Erzvorkommen des Gebirges, die Entdeckung des Porzellans sowie florierender Handel und Handwerk ermöglichten es - führten, konnten sie sich auch so manches politisches Vabanquespiel leisten. Und so fochten die sächsischen Regimenter sehr häufig auf der "Verliererseite". Einher ging für das Haus Wettin ein Verlust an politischen Einfluss, der nach Ende der Schlesischen Kriege zur politischen Bedeutungslosigkeit führte.

 

"Preußen verhauen und prassen" - ein sinnbildlicher Wunsch ist daraus erwachsen. Schlimmer gings für den Sachsen noch immer. Zum Beispiel dann, wenn der landläufige Sachse zum herrschaftlichen Dienst in eine preußische Unifom gezwungen wurde. Ein Beispiel dafür waren die "Hochgräflich-Schonburgischen Herren zu Waldenburg".

 

Heute sind gerade die Musketiere der Schlosswache 1757 e.V. aus Glauchau ein Paradebeispiel von "sinnfrohen, sächsischen Gemütern in fremdartigen Kleidern". Und prassen tun sie genauso wie wir. Es geht also.

 

Und ohne die Geldgeber, Wechsler und Mäzen hätte weder unser Kurfürst noch seine Armee überhaupt ins Felde gehen können. Deswegen seien sie an dieser Stelle schon einmal erwähnt und gebührentlich mit "Dank für Speis und Trank" honoriert.